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Die Nebenwerte kommen!

Im Juli hat der US-Nebenwerteindex Russell 2000 im Vergleich zum S&P 500 einen beeindruckenden Aufholprozess gezeigt. Analysten erwarten eine anhaltende Rotation aus den sogenannten “Megacaps”.

Die Aktien kleiner und mittelgroßer Unternehmen wurden seit über einem Jahr als unterbewertet betrachtet, was ihnen bisher nicht geholfen hat. Jetzt jedoch scheint sich die Situation zu ändern, da die Kurse von den sogenannten “Small-Caps” und “Mid-Caps” in den USA deutlich steigen. Der US-Aktienindex “Russell 2000” konnte im Juli mehr als neuneinhalb Prozent zulegen, während der “S&P 500” nur etwa anderthalb Prozent anstieg. Eine derart deutliche Outperformance der kleinen und mittelgroßen Unternehmen innerhalb kurzer Zeit ist eher selten.

Manfred Schlumberger, Geschäftsführer und Leiter des Portfoliomanagements der “Ha-Va” Verwaltungsgesellschaft, sagt dazu: Die Renaissance der Small und Midcaps könnte sich jetzt endlich materialisieren.“

Die Rückkehr der Nebenwerte: Vier zentrale Gründe

Namhafte Wall-Street-Häuser wie “Goldman Sachs” und “Bank of America” sowie die schweizerische Großbank “UBS” sind ebenfalls der Ansicht, dass die neue Stärke der US-Nebenwerte anhalten wird. Dafür gibt es hauptsächlich vier Gründe.

Erstens: Laut Einschätzung von “Goldman Sachs” sorgen sich Investorinnen und Investoren nun verstärkt über die sogenannten “Klumpenrisiken” im “S&P 500”. 

Exkurs: Das sogenannte “Klumpenrisiko” beschreibt das Ausfallrisiko, welches entsteht, wenn Anleger und Anlegerinnen hauptsächlich bzw. nur in eine Anlageklasse investieren. Im Fall einer negativen Wertentwicklung kommt es durch die fehlende Risikostreuung zu Verlusten. Bei fehlender Diversifikation können alle Anlageklassen gleichermaßen zu einem “Klumpenrisiko” führen, egal ob vorher in Gold, ETFs oder Aktien investiert wurde. Mit einer ausreichenden Diversifikation lassen sich diese “Klumpenrisiken” aber vermeiden. Deshalb sollte man immer in verschiedene Anlageformen investieren, damit sich eventuelle Verluste ausgleichen können. 

Sieben US-Aktien, nämlich “Amazon”, “Alphabet”, “Apple”, “Meta”, “Microsoft”, “Nvidia” und “Tesla”, machen allein mehr als ein Drittel des “S&P 500” aus. Das zeigte sich auch am Mittwoch: Im frühen Handel verlor der “S&P 500” rund anderthalb Prozent, was vor allem an den Einbrüchen von über elf Prozent bei “Tesla” und mehr als vier Prozent bei “Alphabet” lag. Nach Börsenschluss in den USA am Dienstag verkündete “Tesla” einen Gewinneinbruch von 45 Prozent im zweiten Quartal. Die Google-Mutter “Alphabet” hingegen steigerte ihren Gewinn im Vergleich zum Vorjahresquartal um 29 Prozent. Anleger zweifelten jedoch laut Steve Clayton, Aktienfondschef bei “Hargreaves Lansdown”, daran, ob die großen Investitionen in “Googles” KI-Fähigkeiten letztendlich rentabel sein würden.

Zweitens: Die erwartete Zinswende in den USA spricht für eine längere Outperformance von kleinen und mittelgroßen Unternehmen. Diese Unternehmen sind häufig weniger profitabel und stärker verschuldet als größere Firmen, weshalb sie besonders von niedrigeren Zinsen für Anleihen und Kredite profitieren. Die Erwartungen auf eine Zinssenkung der US-Notenbank im September haben durch die niedriger als erwartet ausgefallenen Inflationsraten zugenommen, was an den Anleihemärkten zu steigenden Kursen und sinkenden Renditen führte.

Drittens: Ein möglicher Wahlsieg von Donald Trump könnte für die kleinen und mittelgroßen US-Unternehmen von Vorteil sein. Laut Schlumberger profitieren sie am meisten von Trumps „America first“-Politik, einschließlich der von ihm propagierten Zollerhöhungen.

Viertens: Nach Ansicht von Ashish Shah, einem führenden Anlagestrategen bei “Goldman Sachs Asset Management”, bieten kleine und mittelgroße Unternehmen „absolut und relativ attraktive Bewertungen“, anders als die großen US-Werte. Daher lautet sein Fazit: „In der zweiten Hälfte dieses Jahres könnten die Anleger ihren Horizont erweitern und neben den großen Namen US-Small-Caps in den Blick nehmen.

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