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Deutsche Börse
WKN 581005

Deutsche Börse hebt Jahresprognose an

Der DAX-Konzern zieht Nutzen daraus, dass die Zentralbanken die Leitzinsen langsamer senken als zu Jahresbeginn angenommen. Es gibt allerdings auch eine unerwartet negative Entwicklung.

Im zweiten Quartal hat die Deutsche Börse ihren Gewinn erheblich gesteigert und die Jahresprognose leicht nach oben korrigiert. Der wesentliche Grund dafür ist, dass die Zentralbanken die Leitzinsen bisher langsamer und weniger stark gesenkt haben als zu Jahresbeginn vermutet. Der führende Börsenbetreiber in Deutschland zieht aus der Situation doppelten Nutzen: Im Wertpapierverwahrgeschäft erzielt er nach wie vor erhebliche Einnahmen mit den Bareinlagen seiner Kunden. Außerdem hat der Handel mit Zinsderivaten zugelegt, da Investoren aufgrund der Unsicherheit über das weitere Vorgehen der Notenbanken verstärkt Absicherungen gegen Zinsrisiken suchen.

Die Rekordübernahme des dänischen Softwarekonzerns “Simcorp”etwa, die im September 2023 abgeschlossen wurde, trug maßgeblich zum Gewinnanstieg bei. Der Betriebsgewinn (Ebitda) des gesamten Konzerns erhöhte sich im zweiten Quartal um 16 Prozent auf 848 Millionen Euro, lag jedoch geringfügig unter den durchschnittlichen Analystenschätzungen.

Zuwachs in allen Geschäftsbereichen

Mit einem Anstieg der Nettoerlöse um 19 Prozent auf 1,45 Milliarden Euro wurden die Markterwartungen leicht übertroffen „Auch im zweiten Quartal konnten wir unser Wachstum über alle Segmente hinweg weiter vorantreiben,“ erklärte Finanzchef Gregor Pottmeyer am Mittwoch. Neben der Konsolidierung von “Simcorp” trugen auch strukturelle Wachstumsinitiativen dazu bei.

Zudem blieb das Zinsumfeld im ersten Halbjahr entgegen den Erwartungen zum Jahresanfang auf einem konstant hohen Niveau“, fügte Pottmeyer hinzu. Die Europäische Zentralbank (“EZB”) senkte ihren Leitzins erst im Juni um 0,25 Prozent auf 4,25 Prozent, während in den USA die Zinsspanne bisher unverändert bei 5,25 bis 5,5 Prozent liegt.

Daher zeigt sich die Deutsche Börse für das Gesamtjahr nun etwas optimistischer. Nun peilt sie Nettoerlöse von mehr als 5,7 Milliarden Euro sowie ein Ebitda von mehr als 3,3 Milliarden Euro an. Dies übertrifft die bisherigen Prognosen um jeweils 100 Millionen Euro und entspricht den Analystenerwartungen.

Die Börse musste im zweiten Quartal einen Kostenanstieg hinnehmen, der den Gewinnzuwachs übertraf: Die Ausgaben stiegen um 27 Prozent auf 601 Millionen Euro. Analysten hatten mit geringeren Kosten gerechnet. Der Hauptgrund für den Kostenanstieg war der 3,9 Milliarden Euro teure Kauf von “Simcorp”.

Gescheiterte Übernahme verursacht 15 Millionen Euro Kosten

Einmalige Belastungen in Höhe von 15 Millionen Euro entstanden aufgrund einer gescheiterten Übernahme. Die Tochtergesellschaft “EEX”, eine Energiebörse mit Sitz in Leipzig, plante ursprünglich, von der US-Technologiebörse “Nasdaq” deren nordeuropäische Stromhandels- und Clearinggeschäfte zu erwerben. Dieser Plan wurde jedoch Ende Juni aufgrund des Widerstands der EU-Kartellbehörde aufgegeben.

Bei der Deutschen Börse werden in den kommenden Monaten bedeutende personelle Veränderungen stattfinden. Am Ende des Jahres wird Vorstandschef Theodor Weimer in den Ruhestand gehen und durch Stephan Leithner abgelöst. Seit 2018 ist der Österreicher Mitglied des Führungsgremiums und hat in den vergangenen Jahren wesentlich an allen großen Übernahmen mitgewirkt.

Ab Oktober wird der ehemalige Deutsche-Bank-Vorstand für drei Monate gemeinsam mit Weimer die Leitung der Börse übernehmen, bevor er im Januar 2025 alleiniger Vorstand wird. Insider rechnen damit, dass Leithner die bisherige Strategie der Börse weitgehend beibehalten wird. In den letzten Jahren hat das Unternehmen vor allem den Bereich Daten, Analytik und Software erweitert und das Segment Investment Management Solutions (“IMS”) etabliert.

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