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BASF
WKN BASF11

Fünf Dax-Aktien: Überzeugende Dividenden und Stabilität

Die Dividendenrenditen haben aufgrund der sinkenden Aktienkurse zugenommen.

Eine Aktie könnte sogar noch höhere Erträge liefern, falls die Dividende wie erwartet im kommenden Frühjahr angehoben wird.

Experten am Finanzmarkt gehen davon aus, dass die Leitzinsen in den nächsten Monaten fallen werden. Dadurch könnten Zinsen auf Anleihen, Festgeld und Tagesgeld sinken, was Aktien mit attraktiven Dividendenrenditen wieder interessanter macht. Im Dax gibt es aktuell acht Aktien, die Dividendenrenditen von über fünf Prozent bieten. Allerdings sind nicht alle dieser hohen Renditen für das kommende Frühjahr, wenn die nächsten Ausschüttungen erfolgen, tatsächlich sicher. “Mercedes” und “Volkswagen” erzielen aktuell eine Rendite von neun Prozent, doch drohende Kürzungen aufgrund sinkender Gewinne könnten diese mindern. Auch bei “BMW” könnte die Rendite zurückgehen.

Das dürften “besonders sichere” Dividendenrenditen sein:

Die Dividendenhöhe allein gibt jedoch wenig Auskunft über die Qualität einer Aktie. Wichtiger ist das Verhältnis der Dividende zum Aktienkurs. Kostet eine Aktie beispielsweise 20 Euro und das Unternehmen schüttet einen Euro Dividende aus, ergibt sich eine Rendite von fünf Prozent. Diese wird berechnet, indem die Dividende durch den Aktienkurs geteilt und das Ergebnis mit 100 multipliziert wird.

Hohe Dividendenrendite: 8,3 Prozent bei der “BASF”-Aktie

Mit einer Dividendenrendite von 8,3 Prozent ist die “BASF”-Aktie eine der attraktivsten im Dax. Dies setzt jedoch voraus, dass die Dividende im kommenden Frühjahr auf dem Niveau von 3,40 Euro pro Aktie bleibt, was von den meisten Analysten erwartet wird. “BASF” hat seit 2010 die Dividende nicht gesenkt und plant laut Geschäftsbericht, „die Dividende pro Aktie jährlich zu erhöhen oder zumindest auf dem Niveau des Vorjahres zu halten“.

Dies wird jedoch eine Herausforderung, da aufgrund sinkender Preise, schwächerer Nachfrage und hoher Energiekosten die Erträge unter Druck geraten. Im ersten Halbjahr erzielte “BASF” einen Nettogewinn von 1,8 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Analysten prognostizieren für das laufende Jahr einen Nettogewinn von durchschnittlich 2,6 Milliarden Euro, was 400 Millionen Euro unter dem Betrag liegt, den “BASF” zur Ausschüttung einer konstanten Dividende benötigen würde. Schon in diesem Jahr hat “BASF” mehr ausgeschüttet, als tatsächlich erwirtschaftet wurde. Um solche hohen Ausschüttungen auch zukünftig zu gewährleisten, sind entweder Gewinnsteigerungen oder der Verkauf von Unternehmensanteilen notwendig, um die erforderlichen Mittel aufzubringen. 

“Porsche-Holding”-Aktie liefert 6,6 Prozent Rendite

Im Dax sind die stimmrechtslosen Vorzugsaktien der Porsche-Finanzholding notiert, wobei die Stammaktien in den Händen der Familien Porsche und Piëch verbleiben. Diese Aktie steht nicht für ein typisches Unternehmen, sondern für eine familiengeführte Beteiligungsholding ohne eigenes operatives Geschäft. Mit dem Erwerb dieser Holding-Aktie investiert man indirekt in “VW”-Anteile und trägt die damit verbundenen Chancen und Risiken des gesamten Konzerns.

Zwar lassen die sinkenden Gewinne bei “Volkswagen” eine geringfügig reduzierte Dividende im kommenden Frühjahr erwarten, doch die Aussichten auf eine stabile Dividende von 2,56 Euro bei der Holding sind besser. Dies wird zum einen durch die stabile Ausschüttungspolitik unterstützt, da die Dividende seit acht Jahren mindestens konstant geblieben ist. Zum anderen ist die Gewinnentwicklung weiterhin solide. Analysten prognostizieren für die Finanzholding in diesem Geschäftsjahr einen anteiligen “VW”-Gewinn von fünf Milliarden Euro, nach 5,1 Milliarden Euro im Vorjahr. Sollte die Dividende konstant bleiben, würde die Ausschüttungsquote weniger als 20 Prozent betragen, was Spielraum für unerwartete Ertragsrückgänge lässt. Trotzdem sollten Aktionäre nicht von einer absolut sicheren Dividende ausgehen. Im Gegensatz zu vielen anderen Dax-Konzernen hat “VW” keine transparente, schriftlich festgelegte Dividendenpolitik. Selbst bei guten Erträgen können Kürzungen nicht ausgeschlossen werden, wenn dies von den beiden Familien beschlossen wird.

Die “Porsche-Holding”-Aktie weist mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 2,3, berechnet auf Basis der für die kommenden zwölf Monate prognostizierten Gewinne, die niedrigste Bewertung im Dax auf. Diese niedrige Bewertung spiegelt sowohl die komplexe Struktur des “VW”-Konzerns als auch die Skepsis der Anleger gegenüber Automobilaktien wider. Mit einem KGV von weniger als sechs sind auch die Aktien von “VW”, “BMW” und “Mercedes” äußerst niedrig bewertet.

“Allianz”-Aktie: Attraktive Dividendenrendite von 5,5 Prozent

Die Dividende des größten europäischen Versicherers wird als die stabilste unter den hier besprochenen Aktien angesehen. Seit der Finanzkrise und dem Geschäftsjahr 2009 blieb sie unverändert. Das Unternehmen verfolgt die Strategie, etwa 60 Prozent des Nettogewinns an die Aktionäre auszuschütten, wobei mindestens der Betrag des Vorjahres erreicht werden soll. Dies bezieht sich konkret auf 60 Prozent des um Sondereffekte bereinigten Nettogewinns nach Abzug der Anteile Dritter. Gemessen an den Erwartungen wäre eine „nur“ stabile Dividende von 13,80 Euro eine Enttäuschung, da die “Allianz” im Jahr 2024 voraussichtlich mehr verdienen wird als 2023. 

Analysten gehen im Durchschnitt von einer Erhöhung der Dividende um gut sieben Prozent auf knapp 15 Euro je Aktie aus. Sollte es dazu kommen, könnte die Rendite auf 5,9 Prozent steigen. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist hoch, da selbst bei einer Dividende von 15 Euro die “Allianz” vermutlich noch unter ihrem selbst gesteckten Ausschüttungsziel bleiben würde. Der Nettogewinn erhöhte sich im ersten Halbjahr von 4,4 auf fünf Milliarden Euro. Analysten prognostizieren für das Gesamtjahr einen Anstieg auf 9,7 Milliarden Euro, nach 8,5 Milliarden Euro im Vorjahr. Obwohl das Unternehmen im zweiten Quartal durch Naturkatastrophen wie Starkregen und Überschwemmungen in Süddeutschland belastet wurde, konnten diese Verluste durch höhere Preise in der Schaden- und Unfallversicherung mehr als kompensiert werden.

Dank der positiven Ertragsentwicklung hat die “Allianz” ihr Aktienrückkaufprogramm erweitert. Der Versicherer beabsichtigt, bis Jahresende zusätzliche Aktien im Wert von 500 Millionen Euro zurückzukaufen. Das zu Beginn des Jahres 2024 angekündigte Rückkaufprogramm über eine Milliarde Euro ist bereits vollständig umgesetzt. Durch das Einziehen der Aktien wird das Angebot an der Börse reduziert, und Gewinne sowie zukünftige Dividenden verteilen sich auf weniger Aktien. Dies steigert den Kurs.

“Daimler-Truck”-Aktie bietet 5,5 Prozent Dividendenrendite

Der Aktienkursrückgang von 30 Prozent seit März hat die Dividendenrendite auf 5,5 Prozent erhöht. Bis vor Kurzem galt die Dividende von 1,90 Euro pro Aktie bei “Daimler Truck” als sicher, und viele Analysten rechneten sogar mit einer kleinen Erhöhung. Doch nach dem jüngsten Quartalsbericht haben sich diese Erwartungen verändert. Schwache Verkaufszahlen in Deutschland und im ehemaligen Boommarkt China führten dazu, dass “Daimler Truck” die Umsatz- und Gewinnprognosen für 2024 senken musste.  Trotz der aktuellen Lage scheint die Ausschüttung nicht gefährdet: Selbst wenn der Nettogewinn im Gesamtjahr um über zehn Prozent auf 3,3 Milliarden Euro sinkt, wie Analysten vorhersagen, würde “Daimler Truck” bei einer stabilen Dividende weniger als die Hälfte seines Gewinns an die Aktionäre auszahlen. Dadurch bleibt noch Spielraum für leicht weiter sinkende Gewinnprognosen.

5,1 Prozent Dividende: Die Rendite der “DHL”-Aktie

Die Aktie hat seit ihrem Höchststand im August 2021 40 Prozent an Wert eingebüßt, wodurch die Dividendenrendite auf 5,1 Prozent gestiegen ist. Sollte die Dividende im nächsten Frühjahr konstant bei 1,85 Euro je Aktie bleiben, würde die “Deutsche Post” am oberen Limit ihrer selbst gesetzten Spanne operieren, die eine Ausschüttung von 40 bis 60 Prozent des Nettogewinns an die Aktionäre vorsieht.

Die globale Konjunkturschwäche beeinträchtigt Logistikunternehmen wie “DHL”, da weniger Waren zwischen verschiedenen Ländern und Kontinenten bewegt werden. Im zweiten Quartal sank der Gewinn vor Steuern und Zinsen auf 1,35 Milliarden Euro, gegenüber 1,7 Milliarden Euro im Vorjahresquartal. Der Nettogewinn verringerte sich im ersten Halbjahr von 1,9 auf 1,5 Milliarden Euro.

Eine stabile Dividende scheint dennoch wahrscheinlich, da der Konzern großen Wert auf Beständigkeit legt: Seit 15 Jahren wurde die Dividende nicht mehr gesenkt; die letzte Kürzung erfolgte im Geschäftsjahr 2008. Es gab bereits Geschäftsjahre, in denen die Post ihre Dividende am unteren Rand der vorgesehenen Ausschüttungsspanne belassen hat. Dadurch besteht jetzt Potenzial, 2025 das obere Limit zu erreichen. Im Durchschnitt gehen 21 “DHL”-Analysten von einer stabilen Dividende im nächsten Frühjahr aus.

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